Wir freuen uns über mittlerweile 262 Mitglieder. Am 29.10.19 um 16.30 Uhr haben wir einen Termin mit dem Stadtplanungsamt Hamm in den Räumen des Stadtplanungsamtes Gustav-Heinemann-Straße 10, 59065 Hamm vereinbart.
Dort werden wir aktuelle Informationen über den derzeitigen Planungsstand des Neubaugebietes Dierhagenweg erhalten.
Wir
haben dem Leiter des Stadtplanungsamtes Herrn Muhle vorab unsere
Fragen,die wir in der Bezirksvertreterversammlung Rhynern am 26.09.19 gestellt haben, übersandt. Zu Eurer Information haben wir sie als Anlage beigefügt.
Bitte merkt Euch den Termin am 29.10.19 vor und macht mit. Da wir dem Stadtplanungsamt die Teilnehmerzahl vorab bekanntgeben sollen, meldet Euch bitte bis zum 21.10.19 mit einer Antwort auf diese mail an.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Lauven, Stefan Watzstedt, Andreas Jürgenliemk
2.000 Teilnehmer in Hamm und 100.000 tausende in ganz Deutschland demonstrieren für den Schutz des Klimas.
Auch die
Stadt Hamm hat den Ernst der Stunde erkannt und bereits im Juli 2019 den
Klimanotstand ausgerufen.
Die Stadt
muss daher den Klimaschutz bei allen relevanten Entscheidungen vorrangig
berücksichtigen. Dies gilt auch bei Entscheidungen über neue Baugebiete.
Unser
konkretes Anliegen ist das in Planung befindliche Baugebiet rund um den
Dierhagenweg im sog. „Dreiländereck“ Berge, Westtünnen und Rhynern.
Was
ist dort in der Planung?
Im neuen
Regionalplanentwurf des RVR (Regionalverbund Ruhr) ist hier eine Fläche von rd.
50 ha als sog. Allgemeiner Siedlungsbereich vorgesehen.
Aus dieser Fläche wird zunächst ein Teilbereich von 23 ha für den noch aufzustellenden Bebauungsplan herausgelöst.
Zur besseren Veranschaulichung der Größenordnungen: 50 ha entsprechen 70 Fußballfeldern, 23 ha entsprechen 32 Fußballfeldern.
Auf diesen 23 ha sollen 300-400 neue Wohneinheiten entstehen in Form von EFH, RH, DH und MFH. Es ist mit einem Zuzug von ca. 1.500 Menschen zu rechnen.
Das Gebiet um den Dierhagenweg im sogenannten Dreiländereck ist jetzt geprägt durch ausgedehnte landwirtschaftliche Nutzflächen. Umrahmt von kleineren Waldflächen dient es als „grüne Lunge“ und Frischluftschneise für die südlichen Stadtgebiete.
Es ist ein Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Beobachtet werden u.a. Feldhasen, Rehe, eine Vielzahl unterschiedlicher Vogel- und Insektenarten. Letztere werden durch die von Landwirten angelegten Blühstreifen an den Feldrändern angelockt.
Durch die Lage am Rand der Wohnbebauung dient das Gebiet auch vielen Menschen als Naherholungsgebiet, in dem man entspannt spazieren gehen, Radfahren oder joggen kann. Die Schüler-/innen der Konrad-Adenauer-Realschule benutzen den Dierhagenweg als Schulweg.
Durch das
Neubaugebiet wird diese Fläche endgültig „verbraucht“ werden.
Der Flächenverbrauch
ist ein wichtiges Thema innerhalb des Klimaschutzes.
Zitate des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW:
„Flächenverbrauch ist häufig mit dem unumkehrbaren Verlust von Landschaftsräumen verbunden. Er beeinträchtigt landwirtschaftliche Produktionsmöglichkeiten, wirkt sich nachteilig auf Biotop-, Landschafts- und Naturschutz aus, verringert Erholungs-, Ruhe- und Frischluftbereiche und trägt durch ausufernde Siedlungsstrukturen zum Klimawandel bei. Die Landesregierung will den Flächenverbrauch auch im Interesse der Landwirtschaft weiter minimieren.
Langfristiges Ziel bleibt es, aus demografischen Gründen, zum Schutz der landwirtschaftlichen Flächen, der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie NRWs und zum Erhalt der Biodiversität den Flächenverbrauch weiter zu minimieren. Im Rahmen von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel spielt der unverbaute Freiraum auch eine wichtige Rolle, denn für Siedlungs- und Verkehrszwecke genutzte Flächen können Frischluftschneisen in die Städte blockieren und die Böden verlieren ihre Funktion als Bodenkühlleister sowie als Wasserspeicher für den Hochwasserschutz.“
Noch einige Zahlen zum Thema Flächenverbrauch. In NRW lag der tägliche Flächenverbrauch für neue Siedlungs- und Verkehrsflächen im Jahr 2016 bei 9,9 ha pro Tag! (14 Fußballfelder)
Im Zeitraum von 1996 – 2016 verlor NRW 1.256 km² an landwirtschaftlicher Nutzfläche. (Quellen: Umweltministerium NRW).
Das dem
Umweltministerium NRW angegliederte „Flächenportal NRW“ schreibt zu diesem
Thema:
„Eine weiterhin hohe Flächeninanspruchnahme ist aufgrund der vielfältigenFolgewirkungen nicht zukunftsfähig.“
Der Flächenverbrauch muss auf ein Mindestmaß beschränkt werden, ca. 1 -2 ha.
Eine Prüfung der Auswirkungen dieses in Planung befindlichen Baugebietes im Hinblick auf: – die vorhandene intakte Kulturlandschaft – die zu erwartende massive Bodenversiegelung – den zu erwartenden Anstieg des Individualverkehrs – die Tier- und Pflanzenwelt – die Luftqualität
Eine Bedarfsanalyse, ob ein Baugebiet in dieser Größenordnung durch die demografische Entwicklung der Einwohnerzahlen notwendig ist.
…und widmet gleichzeitig 50 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche in Bauland um. – Wie geht das zusammen?
Das sogenannte „Dreiländereck“ befindet sich zwischen den Gemeinden Berge, Rhynern, Westtünnen und besteht aus landwirtschaftlichen Nutzflächen rund um den Dierhagenweg und den Südfeldweg. Umrahmt von kleineren Waldflächen dient es als „grüne Lunge“ und Klimagürtel des Hammer Südens. Da der Dierhagenweg auf diesem Teilstück für den Autoverkehr gesperrt ist, ist er als offizieller Schulweg für die Schüler der Konrad-Adenauer-Realschule ausgewiesen und ist eine beliebte Fahrradroute zwischen den Gemeinden. Das Gebiet wird gerne genutzt für sportliche Aktivitäten. Außerdem kann eine artenreiche Tierwelt beobachtet werden. Landwirte haben zahlreiche Blühwiesen angelegt, um dem Insektensterben entgegen zu wirken.
Der Rat der Stadt Hamm hat nun am 21.05.2019 die Grundlage für den Bebauungsplan „Neues Wohnen am Dierhagenweg“ gelegt und 50 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche in Bauland umgewidmet, auf denen 1.000 bis 1.500 Wohneinheiten entstehen sollen. Das bedeutet eine Flächenversiegelung in der Größe von ca. 80 Fußballfeldern.
Nahezu
gleichzeitig, am 09.07.2019, wird in der Stadt Hamm der Klimanotstand
ausgerufen.
Die BI Dreiländereck fragt: Wie geht das zusammen?
Die BI Dreiländereck fordert mit den nachfolgenden Argumenten den Rat der Stadt Hamm auf, die vorgestellten Bebauungspläne hinsichtlich des ausgerufenen Klimanotstands und hinsichtlich des tatsächlichen Wohnbedarfs in den südlichen Stadtteilen zu überprüfen und zu reduzieren:
Das
Wohngebiet würde mehr Menschen beheimaten als die Stadtteile Westtünnen und
Berge.
Landwirtschaftliche
Anbauflächen sind rar, die Pachtpreise würden enorm steigen.
Die
überlastete Anschlussstelle der A2 und die überlastete B 63 können kein
zusätzliches Verkehrsaufkommen vertragen.
Das
Ökosystem würde massiv gestört. Rehe, Feldhasen, Fasanen, Fledermäuse etc.
hätten keinen Lebensraum mehr.
Die
Infrastruktur ist nicht für so viele Menschen ausgelegt.
Der
tatsächliche Wohnbedarf im südlichen Stadtteil ist sehr viel geringer. Es würde
zu Fluktuationen innerhalb des Stadtgebietes führen und zur Ansiedlung von
Berufspendlern, z.B. aus Dortmund.
Ein
wichtiger Klimagürtel in einer, durch die A2 und die B63, ohnehin CO2-belasteten
Region würde zerstört.
Die BI Dreiländereck befürwortet eine moderate, bedarfsgerechte Bebauung eines Areals von ca. 1 bis 2 ha im Einklang mit Mensch und Natur!
Am 27.06.2019 stand im Westfälischen Anzeiger ein Bericht zur geplanten Flächenversiegelung im Dreiländereck (Berge- Rhynern-Westtünnen).
Schnell entstanden nachbarliche Gespräche. Es wurden mit Mitteln der EU im Rahmen des Insektensterbens hier im Dreiländereck große Flächen mit Wildblumen bewirtschaftet. Der Klimawandel wirkt nicht mehr durch einen schönen Sommer, sondern wer durch die Wälder spazieren geht wird sehen, dass massenweise gerade die flachwurzelnden Nadelbäume massiv gestorben sind.
Im gesamten Stadtgebiet kämpft die Stadt gegen den Eichenprozessionsspinner, der sich aufgrund des warmen Klimas sich in unserer Stadt Hamm besonders wohl fühlt.
In unseren Treffen wurde schnell klar, dass das Thema Klima uns alle angeht. So dass sich eine kleine Runde bereits am 18.07.2019 in privaten Räumen zum ersten Mal getroffen hat.
Zwischenzeitlich hat der Stadtrat den Klimanotstand ausgerufen und unser Oberbürgermeister Thomas Hunsteger Petermann das Thema zur Chefsache erklärt.
Der Selbachpark ist zu einem Algenteich geworden und hat viel zu wenig Wasser. Die Welse schnappen dort massenweise nach Luft.
Wer heute an der A44 Richtung Kassel langfährt, kann das massenweise Baumsterben bis in den bayrischen Wald begleiten.
An dem Tag, an dem Greta Thunberg in New York angekommen ist, sind wir eine Gruppe von 14 Leuten. Greta Thunberg wiederholt bei der Ankunft Ihren Standpunkt: „Es bringe nichts, Trump überzeugen zu wollen, wenn er nicht auf die Erkenntnisse der Wissenschaft hören will. Wenn es niemand geschafft hat, ihn von der Klimakrise und der Dringlichkeit zu überzeugen, warum sollte ich es dann schaffen?“
Im Westfälischen Anzeiger steht heute als Hauptschlagzeile, dass die EU mit Strafen droht, weil wir in Deutschland die Nitratwerte im Trinkwasser massiv überschreiten.
WIR haben es wahrgenommen und gehen als Bürgerinitiative Dreiländereck in die Öffentlichkeit.
Wir können keine brennenden Wälder im Amazonas löschen und wir können auch nicht mit einem Regentanz für mehr Landregen sorgen. Wir kümmern uns vor Ort um unser Land, unsere Umwelt. Versiegelungen die letztes Jahr noch in Ordnung waren sind heute und in Zukunft zwingend zu unterlassen soweit es irgendwie vermeidbar ist. Landwirtschaftliche Flächen, sollten sie wirklich nicht mehr benötigt werden, müssen heute naturnah aufgeforstet und renaturiert werden. Umweltschutz ist mittlerweile unsere Lebensgrundlage geworden und besteht aus mehr als aus dem verbieten von Strohhalmen und Plastiktüten. Dies wirkt eh mehr nach dem sprichwörtlichen Strohhalm greifen. „Wirtschaft und Arbeitsplätze“ werden jetzt wie gewohnt als Totschlagargument die Trumpdenker in den Ring werfen. Wirtschaft und Arbeitsplätze werden nur die schaffen und erhalten, die Umweltschutz als authentische Chefsache leben und umsetzen.
WIR sind in Berge, Rhynern und Westtünnen gestartet.
WIR stehen für Hamm.
WIR stehen für gutes Klima in Hamm
Schließen Sie sich uns an!
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